30.04.2002
Bereits zum zweiten Male haben die vom Gesteinsabbau bedrohten Gemeinden auf diese Problematik aufmerksam gemacht. Ziel des Sternmarsches war diesmal das geplante Abbaufeld Bernd in der Gemeinde Taura. Mit Spruchbändern wie "Tut bei Euch ein gutes Werk - baggert doch in Heidelberg" oder "Wir lassen uns nicht wegbaggern" machten die Bürger der umliegenden Orte ihrem Ärger Luft. Befürchtungen oder Hoffnungen (je nach Sichtweise), dass sich allmählich Ermüdungserscheinungen bei den Betroffenen bemerkbar machen würden, konnten duch die wiederum rege Teilnahme am Sternmarsch zerstreut werden.
Auf dem Lindenberg in Taura in unmittelbarer Nachbarschaft zum geplanten Abbaufeld Bernd wurden in kurzen Ansprachen unter anderem der aktuelle Stand erläutert. Da ein Großteil der betroffenen Fläche zur Zeit von der Landwirtschaft genutzt wird und sich in Taura ein Teil im Besitz der Kirche befindet, kamen neben den Bürgermeistern der drei Gemeinden auch ein Vertreter der Landwirschat und der Pfarrer aus Taura zu Wort. Bedauerlicherweise scheint das Thema Gesteinsabbau von den regionalen Politikern ignoriert zu werden. Der Landrat schien jedenfalls besseres oder wichtigeres zu tun haben, als sich die Meinung und Wünsche der Menschen anzuhören. Auch bei den Bürgermeistern bzw. den Gemeinderäten der Gemeinden Claußnitz, Taura und Königshain-Wiederau schienen anfangs unterschiedliche Meinungen über die Behandlung des Themas "Gesteinsabbau" zu existieren. Zeigten sich die Vertreter der einen Gemeinde entschlossen und standen (und stehen auch noch) voll hinter dem Willen der Bürger, bedurfte es in andern Gemeinden schon mal etwas Druck von Seiten der Einwohner. Sicherlich, das Thema ist mit viel Arbeit verbunden, die aber ist zum Wohle der Bürger, zum Wohle der Gemeinde, also zum Wohle aller. Und um das Wohl der Gemeinde zu verbessern, dazu sind die Gemeindevertreter ja nun einmal da. Inzwischen scheint man aber in allen drei Orten den Ernst der Lage realisiert zu haben. Inwieweit dieser positive Zustand anhält, wird die Zukunft zeigen.
Ob man durch Reden und Ansprachen letztendlich Veränderungen erreicht, halte ich persönlich jedenfalls für eher unwahrscheinlich. Fest steht allerdings: Kommt der Gesteinsabbau wird dies in erheblichem Maße die Lebensqualität der Einwohner beeinträchtigen und wahrscheinlich wird ein massiver Bevölkerungsrückgang in der Umgebung der Abbaugebiete zu verzeichnen sein. Den schwarzen Peter haben dabei meist die älteren Leute, die eine ganzes Leben hier verbracht haben und sich nur sehr schwer von der Heimat trennen könnten. "Einen alten Baum verpflanzt man nicht" heisst es ja nicht umsonst in einem Sprichwort. Aber auch vielen jungen Menschen würde eine Trennung von ihrem Heimatort schwerfallen. Hoffen und kämpfen wir dafür, dass es nicht soweit kommt !