25.02.2021
Anläßlich des 500jährigen Bestehens von Markersdorf (Chemnitztal) fand vom 30.06.1989 bis 02.07.1989 ein Festprogramm statt:
Freitag, 30.06.1989
im Bereich des Kulturhauses | |
16.00 - 17.00 | Entgegennahme von Glückwünschen, Empfang des Rates Kulturhaus Ausstellung der Betriebe und Hobbybastler - Technikhalle |
18.00 Uhr | Eröffnung der Festveranstaltung - Kulturhaus |
19:30 Uhr | Kulturprogramm - Kulturhaus |
anschließend bis 24.00 Uhr |
Tanz und geselliges Beisammensein - Kulturhaus |
Sparte Freundschaft | |
18.00 Uhr | Bieranstich - Gartenkantine |
Sonnabend, 01.07.1989
im Bereich des Kulturhauses | |
ab 10.00 Uhr | Eröffnung der Verkaufs- und Imbißstände |
ab 10.00 Uhr | Eröffnung des Trödelmarktes Parkanlage Ochse und Schwein am Spieß |
13.00 Uhr | Kinderfest - Kindergrippe und Kindergarten |
14.00 - 15.30 Uhr | Modenschau mit Verkauf - Saal Kulturhaus |
19.00 - 24.00 Uhr | Kulturprogramm mit anschließendem Tanz - Saal Kulturhaus |
Sportplatz | |
14.00 - 15.00 Uhr | BSG Motor Markersdorf - Turner Schauturnen |
15.30 - 16.30 Uhr | Trial - Diethensdorf Vorführungen |
17.00 - 18.30 Uhr | Country - Konzert |
19.00 - 24.00 Uhr | Diskothek |
Sparte Freundschaft | |
9.00 12.30 Uhr | Frühschoppen - Sau am Spieß/Imbiß und Getränke |
ab 13.00 Uhr | gastronomische Betreuung in der Gartenkantine |
Sonntag, 02.07.1989
im Bereich des Kulturhauses | |
9.30 -12.00 Uhr | Frühschoppen bei Blasmusik - Kulturhaus |
10.00 Uhr | Ochse und Schwein am Spieß - Parkanlage |
ab 10.30 Uhr | Ausgabe der Hauptgewinne in der Tombola - Parkanlage |
14.00 Uhr | Festumzug |
16.00 - 21.00 Uhr | Kulturprogramm und Tanz mit dem Orchester Oktavia - Parkanlage |
entnommen der Broschüre "500 Jahre Markersdorf"
Vom 30.06. bis zum 02.07.1989 feierten die Markersdorfer zusammen mit vielen hundert Gästen das 500 jährige Bestehen Ihres Heimatortes. Ausstellungen, Veranstaltungen, geselliges Beisammensein und natürlich ein großer Festumzug bestimmten das Geschehen in diesen aufregenden Tagen. Das Rathaus hatte schnell noch einen neuen Anstrich erhalten und strahlte ungewohnten Glanz aus.
Schon Wochen vorher hatten auch die Einwohner für festliche Stimmung gesorgt: In vielen Vorgärten und Grundstücken machten Wimpelketten und lustig gestaltete Gesellen auf das Jubiläum aufmerksam. So wurde an diesen Tagen ein Spaziergang durchs geschmückte Markersdorf eine regelrechte Entdeckungsreise bei der ein Mancher aus dem Staunen und Schmunzeln kaum noch herauskam.
Höhepunkt war der historische Festumzug am Sonntag, bei dem in Bildern die Geschichte und Entwicklung von Markersdorf präsentiert wurde. Unzählige Menschenmassen säumten die Hauptstraße, auf dem der Festzug aus der „Kolonie“ kommend in Richtung Oberdorf zog und dort von der Dorfstraße wieder auf die Hauptstraße zurück.
Wir Schüler waren damals stolz, als Darsteller beim Festumzug teilnehmen zu dürfen. Unsere Schulklasse bekam die ehrenvolle Aufgabe, die verschiedenen, einheimischen Handwerke darzustellen. Im ehemaligen Waschhaus an der Chemnitztalstraße wurden wir „vorbereitet“. Das hieß: Wir bekamen ein paar Kostümutensilien, um die ein regelrechter Kampf entbrannte, da leider nicht genügend vorhanden waren. Wer etwas ergattert hatte begab sich zum Schminkbereich. Festumzug
Hier wurden wir, da aufgrund unseres Alters oder Geschlechts von der Natur (noch) nicht mit Bartwuchs versehen, mit dem fehlendem Gesichtshaar ausgestattet. Dann gab es noch ein Schild in die Hand, damit auch die Zuschauer erkennen konnten, welches Handwerk wir darstellen. Schließlich reihte man uns an passender Stelle in den Festzug ein und los gings. Mann, das Schild die ganze Zeit schleppen war ganz schon belastend, aber die Handwerker waren ja füher allesamt harte Kerle und in dieser guten Tradition wurde durchgehalten.
Eine kurze Unterbrechung des Festumzuges gab es dann aber doch noch: Eine Abteilung sowjetischer Offiziere der damals im Ort befindlichen Garnision hatten sich verspätet und wurde vom Bürgermeister persönlich in den Umzug eingereiht. Mittels einer, damals sicherlich nur schwer erhältlichen, Videokamera wurde der gesamte Festumzug für die Nachwelt festgehalten. Ein wirklich tolles, zeitgenössische Filmdokument !
Einzig das Wetter war uns an diesem Sonntag nicht ganz so wohlgesonnen. Zu Beginn des Festumzuges verhießen die Wolken am Himmel nichts Gutes. Petrus hatte aber dann doch noch ein Einsehen und nach kurzer Bewässerung zogen die Wolken weiter und der Himmel klarte auf.
Im Bereich des Kulturhauses fanden in den 80er Jahren viele Feste und Feierlichkeiten statt. Mir sind beispielsweise noch Rollerrennen (zumeist zum Kindertag am 01.06.) und Luftgewehrschießen in Erinnerung geblieben. Festbroschüre "500 Jahre Markersdorf (Chemnitztal) 1489 – 1989 +++ Zur Entstehung und Entwichklung des Ortes"
Vor dem Carolapark war zum 500 jährigen Jubiläum ein Karusell errichtet worden und ein Schwein brutzelte lustig am Spieß. Im Bereich hinter dem Kulturhaus fanden Besucher einen Schießstand, sowie einige Verkaufsstände, an denen Andenken und verschiedene Kleinigkeiten erworben werden konnten. Neben dem Carolapark als Zentrum fanden auch auf der Janhöhe in der Sparte Freundschaft und auf dem Sportplatz Veranstaltungen, z.B. Schauturnen und Trailvorführungen, statt.
In einer Festbroschüre "500 Jahre Markersdorf (Chemnitztal) 1489 – 1989 +++ Zur Entstehung und Entwichklung des Ortes" wurden interessante Daten, Geschichten und Bilder zusammengestellt und der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht..
Ob man in Markersdorf irgendwann wieder einmal ein so gelungenes Fest erleben darf ist nach der Übernahme unseres Ortes durch Claußnitz eher unwahrscheinlich. Sind doch Kinderkrippe, Kindergarten, Rathaus und sonstige Einrichtungen allesamt in erwähntes Claußnitz verlegt worden.
Unsere Verbundenheit mit, und unseren Stolz auf unseren Heimatort Markersdorf lassen wir uns allerdings nicht nehmen.
© F. Schramm