Am 31. August 2001 hatte das Netzwerk
der Initiativgruppen Gesteinsabbau e.V. Mitglieder, Betroffene und
Interessierte in das Bowlingcenter nach Burgstädt eingeladen.
Anwesend waren außerdem Mitglieder des Vereins für verantwortungsvolle
Nutzung des Lebensraumes Claußnitz und Umgebung, die Bürgermeister
der Gemeinden Taura und Claußnitz, die Rechtsanwältin
welche die Gemeinde Taura in dieser Problematik vertritt, und Vertreter
der Gemeinde Königshain-Wiederau. Hauptthema waren die geplanten
Abbaufelder "Bernd" in Taura und "Hugo" in Markersdorf,
weil man sich dort in der Phase befindet um etwas gegen den geplanten
Gesteinsabbau zu unternehmen.
Der Bürgermeister der Gemeinde Taura dankte als
erstes dem Netzwerk der Initiativgruppen Gesteinsabbau für
die Unterstützung und stellte den aktuellen Stand in bezug
auf das Feld "Bernd" in Taura, vor:
Der geplante Gesteinsabbau in Taura muss immer im Zusammenhang mit
dem Feld "Hugo" in Markersdorf (Gemeinde Claußnitz),
aber auch der gesamten Region, gesehen werden.
Die Bürgermeister beider betroffener Gemeinden nahmen am 28.
August 2001 einen Termin beim Landrat wahr und trugen die Anliegen
der Bürger vor. Als Ergebnis wurde ein gemeinsames Gespräch
der Bürgermeister (eventuell auch mit dem Bürgermeister
der Gemeinde Königshain-Wiederau) mit Landrat Andreas Schramm,
dem Sächsischen Wirtschaftsminister Kajo Schommer, der Konzernleitung
der Abbaufirma Heidelberger Baustoffwerke GmbH und dem Netzwerk
der Initiativgruppen Gesteinsabbau e.V. vereinbart. Ein genauer
Termin steht zur Zeit aber noch nicht fest.
Man strebt also eine politische Lösung des Problems an.
Zur Zeit läuft in Taura der Aufsuchungsbetriebsplan. Dabei
sind zwei Bohrungen auf dem Gebiet der Gemeinde Taura geplant. Dagegen
hat die Gemeinde geklagt. Die Erfolgsaussichten dieser Klage sind
jedoch minimal. Zusammen mit den Eigentümern und Pächtern
soll an einem Tisch gemeinsam über die weitere Vorgehensweise
beraten werden.
Es wurde festgestellt, dass dies das erste Verfahren
überhaupt ist in dem sich, auch von Seiten der Gemeinde, von
Beginn an Widerstand gegen den geplanten Gesteinsabbau regt. Signale,
die von diesem frühen Widerstand ausgehen, kann auch das Abbauunternehmen
nicht ignorieren. Einerseits stehen die Gemeinden, obwohl selbst
betroffen, nicht immer hinter den Abbaugegnern, andererseits wird
oft erst zu spät gegen den geplanten Abbau vorgegangen. Das
Netzwerk der Initiativgruppen Gesteinsabbau betonte noch einmal,
dass es nur einen Gesteinabbau für und mit dem
Mensch geben darf und keinen gegen den Mensch.
Der Bürgermeister der Gemeinde Claußnitz
erklärte anschließend, dass die rechtliche Lage in Claußnitz
(Feld "Hugo" in Markersdorf) eine andere ist, da sich,
im Gegensatz zur Gemeinde Taura, keines der betroffenen Gebiete
in Gemeindebesitz befindet. Gegen den Aufsuchungsbetriebplan kann
man auch nichts machen, es kann sich nur dagegen ausgesprochen werden.
Aber auch wenn die Gemeinde kein Land mit geplanten Abbaufeldern
besitzt, ist sie von dem drohenden Abbau direkt betroffen. Es stimmt,
dass ein Vorgehen gegen den Aufsuchungsbetriebsplan nur geringe
Chancen hat, man sollte aber die Signalwirkung eines von Anfang
an vehement geführten Widerstandes nicht unterschätzen.
Allerdings sieht die Gemeinde Claußnitz eher bei einem eventuellen
Verfahrenfehler Ansatzpunkte, um gegen den geplanten Gesteinsabbau
vorzugehen.
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